Das Französische Paradox ist der Begriff für die Beobachtung, dass Franzosen trotz Alkoholkonsums (Rotwein) länger leben als z. B. Deutsche oder Amerikaner. Auch ihre Alterungsprozesse seien weniger ausgeprägt. Die Cholesterin-Werte der Franzosen gleichen in etwa denen anderer Bevölkerungsgruppen.
Dieses Phänomen wurde bereits 1819 vom irischen Arzt Samuel Black beobachtet. Der Begriff Französisches Paradox wurde 1992 von Dr. Serge Renaud geprägt, einem Forscher an der Universität Bordeaux.
Aus dem Französischen Paradox wurde die Erkenntnis gezogen, dass das Rotwein-Trinken (trotz des für den menschlichen Organismus giftigen Alkohols) offenbar gesund sein müsste. Dieser Effekt ergibt sich daraus, dass mäßige Alkoholmengen von der Leber – wie andere Stoffe auch – schadlos abgebaut werden können, andererseits aber durch den gefäßerweiternden Effekt des Alkohols die Wahrscheinlichkeit bestimmter Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt. Außerdem werden bei Rotwein zusätzlich Oligomere Proanthocyanidine (OPC) als Bestandteil von Rotwein für das Französische Paradox verantwortlich gemacht. Vergleichsstudien zeigten jedoch, dass auch jeder andere mäßige Alkoholgenuss vergleichbare Effekte hat. Bei steigender Alkoholmenge steigt schließlich die toxische Wirkung des Alkohols.